Katze an Freigang gewöhnen

Freigänger Katzen sind zufriedener als reine Wohnungskatzen. Die Bewegung an der frischen Luft und zu tun, was ihren gerade einfällt, garnieren der Katze ein ausgefülltes Katzenleben. Doch Freigänger sind auch Gefahren ausgesetzt und ihre Lebenserwartung ist mit 15 Jahren geringfügig kürzer als von Wohnungskatzen. Katzen mit Behinderungen, Allergien und chronisch kranke Katzen sollten in der Wohnung gehalten werden. Unter den Rassekatzen eignen sich Bengalen und Main Coon als Freigänger. Soll ein Freigänger wegen einem Umzug zur Wohnungskatze werden, ist das pure Stress für die Katze.

Die richtige Katzenklappe kaufen
Heute gibt es ein großes Angebot an Katzenklappen mit technischen Ausstattungen wie Chiperkennung, Zeitschaltuhr oder Mauserkennung. Ebenso wichtig ist die Montage. Ein Wanddurchbruch oder gar die Montage in einer Glastür oder Fenster erfordert einen Fachmann, der sich mit dieser Installation auskennt.

Voraussetzungen für Freigänger

Ein Haus mit Garten oder eine Wohnung im Erdgeschoss bieten sich für Freigänger an. Von Vorteil ist eine Katzenklappe, damit die Katze selbstständig hinaus und hinein kann. Bei Mietwohnungen sollte vorher mit dem Vermieter und der Nachbarschaft wegen dem Hausfrieden geklärt werden, ob Einwände gegen eine Freigänger Katze bestehen. Auch ist eine verkehrsreiche Umgebung nicht unbedingt für Freigänger geeignet. Das Risiko ist groß, dass der Freigänger angefahren oder von einem Fahrzeug tödlich verletzt wird. Eine weitere, nicht zu unterschätzende Gefahr sind Parasiten, die durch den Kontakt mit anderen Artgenossen oder die Umwelt übertragen werden. Gegen Flöhe, Zecken, Milben und Würmer müssen mehrmals jährlich Wurmkuren (viermal jährlich) und vorbeugende Antiparasitenmittel angewendet werden. Gegen Krankheiten wie Katzenschnupfen, Katzenseuche und Tollwut sollte ein Freigänger unbedingt geimpft sein, den die Übertragung erfolgt im Kontakt mit anderen Katzen. Freigänger sollten zudem kastriert oder sterilisiert sein, um die ungebremste Vermehrung von Katzen zu verhindern. In einigen Kommunen gibt es bereits eine Kastrationspflicht. Eine Kastration hat noch weitere Vorteile: Katzen werden nicht mehr rollig, die Aggressivität lässt nach, die Lebenserwartung steigt und Streuner bleiben nach der Kastration eher in der näheren Umgebung. Jeder Freigänger sollte gechippt sein, falls er einmal verloren geht.

Der erste Freigang

Hat sich die Katze an die Wohnung und die Familie gewöhnt, darf der erste Freigang im katzensicheren Garten erfolgen. Vorteilhaft ist es, wenn sich die Katze dafür ein Geschirr mit Leine anlegen lässt. Erschreckt sich die Katze über ein unbekanntes Geräusch, kann sie nicht unkontrolliert davonrasen. Dennoch sollte die Leine genügend Freiraum gewähren, um den Garten eigenständig zu erkunden. Lässt sich die Katze kein Geschirr anlegen, müssen Sie Ihrer Katze vertrauen. Es kann sein, dass sie beim Haus bleibt oder auch sofort den Garten des Nachbarn besucht. Befindens sich in der näheren Umgebung einige Büsche, wird sich die Katze dort verstecken wollen. Sie können also am Haus vor dem ersten Freigang weitere Versteckmöglichkeiten mit Gartenmöbeln oder einer Outdoor Katzenhöhle aufbauen. Von dort wird die Katze die Umgebung gerne erst mal betrachten. Richten Sie den ersten Freigang so ein, dass die Katze hungrig ist. Sie lässt sich dann mit Futter nach Hause locken. Auch wenn es leicht zu regnen beginnt, wird die Katze eher ins trockene Zuhause zurückkehren wollen. Planen Sie den ersten Freigang nicht für abends, wenn es gleich dunkel wird. Bei Tageslicht können Sie die Katze besser sehen. Bieten Sie der Katze ihre Begleitung an und gehen Sie voraus zu Versteck- und Ausflugsmöglichkeiten. Führen Sie die Katze aber nicht weiter von der Haustür weg, als sie selber gehen möchte. Viel Eingewöhnung erfordert auch der Umgang mit der Katzenklappe. Locken Sie die Katze mit Futter hindurch, indem Sie die Katzenklappe anfangs feststellen. Hat sich die Katze daran gewöhnt, lassen Sie die Katzenklappe beim Hinausgehen und Hereinkommen schwingen.

Hat die Katze den Garten erkundet, sollten Sie eigene Streifzüge zulassen. Sie können die Katze auf ihren ersten Streifzügen begleiten. Die Katze wird dann schlechter auf ihren Namen hören und fühlt sich dadurch eher gestört. Tun Sie dann so, als wären Sie mit etwas anderem beschäftigt. Die Katze interessiert sich vielleicht für Ihr tun und kommt zu ihnen. Belohnen Sie die Katze dann mit einem Leckerli. Geht sie wieder mit Ihnen nach Hause, belohnen Sie die Katze mit einer leckeren Mahlzeit, vorzugsweise mit ihrem Lieblingsfutter. So lernt sie das nach Hause kommen mit leckerem Essen zu verknüpfen. Es kann sein, dass die Katze auf den ersten Streifzügen länger ausbleibt. Nach zwei bis drei Tagen des Ausbleibens sollten Sie sich aber auf die Suche machen. Vielleicht wurde die Katze versehentlich irgendwo eingesperrt.

Was ist ein katzensicherer Garten?

Soll die Katze nur im Garten bleiben, brauchen Sie einen ausbruchsicheren Zaun mit rund 1,8 Metern Höhe. Klären Sie vorher ab, ob Sie für so einen hohen Zaun eine Baugenehmigung brauchen. Beeinträchtigt der Zaun die Sicht des Nachbarn und ist der hohe Zaun auch die beste Lösung für mich? Ein komplett umzäuntes Grundstück mit einem Zaun mit Überkletterungsschutz kann schnell mehrere Tausend Euro kosten. Alternativ können Sie nur einen Teil des Gartens umzäunen. Solche Gehege gibt es in unterschiedlichen Größen zu kaufen. Für Bäume auf dem Grundstück sollten Sie einen Katzenabwehrgürtel an bringen, der verhindert, dass die Katze am Baum hochklettert. Achten Sie darauf, dass die Metallenden des Katzenabwehrgürtels mit Schutzkappen versehen sind. Auch das Regenablaufrohr der Dachrinne oder das Dach der Gartenlaube könnten der Katze zu einer Flucht verhelfen. Sichern Sie den Gartenteich und die Regentonne ab. Giftige Gartenblumen für Katzen sind beispielsweise:

  • Azalee
  • Begonien
  • Efeu
  • Engelstrompeten
  • Goldregen
  • Tulpen
  • Oleander
  • Lupinen

Gerade wenn die Katze nur ein begrenzter Freigänger ist, sollte das Areal für den Freigang mit Beschäftigungsmöglichkeiten angereichert werden. Katzenspielzeug, ein Outdoor Kratzbaum als Kletterstelle und eine flache Wasserstelle können die Katze länger beschäftigen. Hält sich die Katze viel im Freien auf, dann dürfen Sie den Futter- und den Trinknapf draußen aufstellen. Ein Ruheplatz im Schatten im Freien kann eine wetterfeste Katzenhöhle sein.

Freigänger im Winter

Cremen Sie die Katzenpfoten regelmäßig mit Balsam ein, damit der Haut durch die Kälte nicht aufspringt. Im Winter darf das Futter eines Freigängers energiereicher als sonst sein.

Vorteile und Nachteile Freigänger

Freilaufende Katzen leben gesünder und haben durch das Bewegungsangebot kaum Übergewicht. Die Möbel in der Wohnung bleiben unbeschädigt, weil die Katze ihren Bewegungsdrang draußen ausleben kann. Als Katzenbesitzer haben Sie weniger Arbeit, weil die Katze viel unterwegs ist. Als Nachteil schlagen die Unfallgefahr und der Befall mit Parasiten zu Buche. Sie können nicht kontrollieren, wo sich die Katze aufhält oder was sie frisst.

Wenn Freigänger nicht mehr heimkehren

Bekommen Katzen daheim nicht genügend Zuwendung kann es passieren, dass sie sich die Zuneigung und soziale Interaktion woanders suchen. Dazu gehören Spiel, Ansprache und Körperkontakt, die für Katzen so wichtig sind. Auch wenn Freigänger geschafft nach Hause kommen, registrieren Sie doch die Ansprache und Zuwendung, auch wenn sie sich zu einem Spiel nicht aufraffen können. Katzen mit fester Bindung an ihr Heim schleppen sich selbst auf schwerste verletzt nach Hause zurück mit dem Wissen, dass sie dort Hilfe bekommen. Deshalb ist auch ein verlässlicher Zugang wichtig, der der Katze immer offensteht. Wird der Zugang wiederholt verwehrt, können Katzen abwandern. Freigängern sollten in der Wohnung die gleichen Gegenstände wie Wohnungskatzen zur Verfügung stehen. Dazu zählen das Katzenklo, Futter, Wasser, ein Kratzbaum, Rückzugsmöglichkeiten sowie Schlaf- und Liegeplätze. Vernetzen Sie sich mit den Nachbarn, damit Katzenhasser nicht ungestört schalten und walten können. Es lässt sogar ein zeitversetzter Auslauf organisieren, wenn es zwischen zwei Freigängern in der Nachbarschaft immer wieder zu heftigen Kämpfen kommt.

Eine absolute Sicherheit gibt es für Freigänger nicht. So steigen zutrauliche Katzen gerne in fremde Autos und „tierliebe“ Zeitgenossen machen die Katze über Futtergaben abspenstig. Investieren Sie deshalb in einen GPS-Tracker im Katzenhalsband mit Sicherheitsverschluss gegen Hängenbleiben, damit Sie über das Smartphone oder den PC verfolgen können, wo Ihr Freigänger gerade ist.

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