Katzensprache verstehen

Die Katze faucht

Wenn Katzen fauchen, dann sind Katzenhalter oft verunsichert. Was will mir meine Katze mit dem Fauchen sagen?

Im Gegensatz zur weit verbreiteten Ansicht, dass das Fauchen bei Katzen Angriffslust zeigt, fauchen Katzen eigentlich nur, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. Das Fauchen ist bei Katzen ein Warnsignal. Sie wollen ihr Gegenüber abschrecken. Indem Sie dem Fauchen der Katze mehr Aufmerksamkeit schenken, erfahren Sie viel über die Bedürfnisse Ihrer Katze.

Wie fauchen Katzen?

Schon Kitten beherrschen das Fauchen. Die Katze atmet dazu tief ein, öffnet ihr Maul und hebt die Oberlippe. Mit aufwärts gerollter Zunge stößt sie die eingeatmete Luft aus. Dabei einsteht das typische Geräusch des Fauchens. Fühlt sich die Katze sehr gestört, kann sie beim Fauchen sogar spucken.

Das Fauchen von Katzen verstehen

Katzen fauchen als Reaktion auf eine Bedrohung. Die Katze fühlt sich in ihrer Privatsphäre verletzt. Sie befindet sich in einer Situation, die ihr nicht gefällt. Katzen können fauchen, wenn eine schmerzhafte Stelle an ihrem Körper berührt wird oder wenn territoriale Ansprüche verletzt werden. Mit dem Fauchen fordert die Katze dazu auf, Abstand zu halten. Katzen fauchen, wenn Sie miteinander spielen und das Spiel als anstrengend empfunden wird., wenn sich Katzen erschrecken und wenn sie wütend sind.

Katzen fauchen, was tun?

Faucht die Katze bei der Vergesellschaftung mit einer anderen Katze, fühlt sie sich sehr gestresst und überfordert und macht durch Fauchen auch ihre angestammten Rechte geltend. Sorgen Sie dafür, dass jede Katze ihre eigenen Sachen wie die Katzentoilette, Spielzeug und Futternäpfe erhält, um dem Fauchen zur Verteidigung der Besitztümer entgegenzuwirken. Sorgen Sie für ausreichende Fluchtmöglichkeiten, falls es der Katze zu viel wird. Fauchen sich zwei Katzen untereinander an, sollte danach zwischen den Samtpfoten wieder Frieden herrschen. Faucht die Katze einen Kater an, soll der Kater zu mehr Abstand inspiriert werden. Kater jagen Katzen oft im Spiel, was Katzen allerdings nicht gefällt. Geht der Kater dann an der Katze vorbei, faucht sie prophylaktisch, wenn sie in Ruhe gelassen werden will.

Andere Gründe Katzen fauchen

Faucht die Katze ihren Besitzer an, kann das ein Zeichen von Angst sein. Haben Sie die Routine verändert, ein neues Haushaltsgerät mit einer neuen Geräuschkulisse angeschafft oder oft fremde Personen zu Besuch? Sprechen Sie in solchen Fällen sanft mit der Katze, damit sie sich entspannt. Faucht die Katze, wenn Sie sie berühren wollen und es liegt kein anderer Grund vor, kann das ein Grund für eine Erkrankung sein.

Katze faucht: Anfassen oder lieber nicht?

Das Fauchen zeigt deutlich: Ich möchte jetzt nicht angefasst werden. Die Katze wünscht sich eine größere Distanz zwischen anderen Artgenossen oder ihrem Menschen. Warten Sie mit den Streicheleinheiten, bis sich die Katze beruhigt hat und von selbst zu Ihnen kommt. Reden Sie sanft mit ihr und tolerieren Sie die von der Katze gewählte Privatsphäre. Probieren Sie, indem Sie Ihren Zeige- und Mittelfinger der Katze vor die Nase halten, ob sie gestreichelt werden will. Wenn ja, dann wird sie sich an den Fingern reiben. Wenn nein, wendet sie den Kopf ab. Streicheln Sie die Katze trotzdem, dann könnten ein Tatzenhieb oder ein Biss auf das Fauchen folgen. Bitten Sie auch Besucher, die Katze nicht zu bedrängen und abzuwarten, bis die Katze neugierig von selber näher kommt.

Katze gurrt

Wenn Katzen gurren, klingt es fast, als säße eine Taube auf dem Dach. Durch das Gurren drücken Katzen anders als beim Fauchen positive Gefühle aus. Wenn die Katze gurrt, dann fühlt sie sich wohl. Sie ist in entspannter Stimmung, umkreist Ihre Beine und hat Lust zum Kuscheln und auf Streicheleinheiten. Gurrt die Katze unterdessen am Futternapf, dann möchte sie gefüttert werden. Schläft oder döst die Katze und gurrt währenddessen, dann möchte sie gerne gestreichelt werden. Das sollte aber nicht heißen, dass Sie Ihre schlafende Katze aufwecken dürfen. Gurrt die Katze und ist dabei gut aufgelegt, dann möchte sie gerne spielen oder anderweitig beschäftigt werden.

Gurren verschiedene Gründe

Das Gurren der Katzenmutter dient zur Kommunikation mit den Katzenbabys. Es animiert die Kätzchen, Muttermilch zu trinken oder später zum Futternapf zu gehen. Somit verbinden schon Katzenbabys das Gurren mit positiven Gefühlen. Zudem gurrt die Katzenmutter, um die Aufmerksamkeit ihrer Jungen zu erlangen. Gurrt dagegen eine rollige die Katze, dann möchte sie die Aufmerksamkeit eines Kraters auf sich ziehen. Sie zeigt damit an, dass sie paarungsbereit ist.

Katzen schnurren

Wenn Katzen sich wohlfühlen, dann schnurren sie. Das Schnurren ist im Allgemeinen ein Anzeichen für Zufriedenheit. Mit den Schnurren können Katzen auch negative Emotionen wie Angst oder Schmerz ausdrücken. Zudem ist es möglich, dass sich Katze mit dem Schnurren selbst beruhigt. Besonders bei der Geburt dient das Schnurren dazu, die Geburtsschmerzen zu lindern und nicht die Kontrolle über das Geschehen zu verlieren. Durch das Schnurren finden die Katzenbabys die Zitzen schneller, denn das Schurren versetzt den gesamten Körper der Katze in Vibrationen.

Warum schnurrt die Katze?

Katzen können beim Ein- und beim Ausatmen schnurren. Wie genau das geht, ist noch heute ein Rätsel. Einmal vermuten die Wissenschaftler, dass die Laute im Kehlkopf entstehen und anderseits soll das nicht dehnbare Zungenbein der Katze für das Schnurren verantwortlich sein. Aktuell ist die Forschung auf dem Stand, dass der Aufprall der Stimmbänder das Schnurren erzeugt. Neben Katzen können auch Luchse, Pumas, Ozelote und Geparden schurren. Löwen, Tiger und Leoparden können zwar schnurren, den Laut aber nicht länger halten. Katzen schurren beim Einatmen mit einer Frequenz von 27-40 Hertz. Beim Ausatmen beträgt die Frequenz 18-26 Hertz. Deshalb hört sich das Schnurren beim Ausatmen länger und leiser an.

Schnurren: Positive Effekte für Katzen und Menschen

Mit dem Schnurren versetzt die Katze ihren ganzen Körper in Vibration. Diese regen die Muskulatur an und unterstützten das Wachstum der Knochen. Das macht sich die Medizin zunutze. Seit einigen Jahren wird bei Patienten mit Muskel- oder Knochenschwäche im Rahmen eines Trainings im Frequenzbereich zwischen 15 und 60 Hertz die Knochenstruktur gestärkt. Katzenbesitzer erhalten dieses Training kostenlos. Schnurren senkt gleichzeitig den Blutdruck, wirkt entspannend und mindert Stress. Auch Schlafstörungen können gelindert werden.

Wenn die Katze nicht mehr schnurrt

Wenn die Katze auf einmal nicht mehr schnurrt, fragen sich die Besitzer, ob die Katze wohl krank ist oder sich nicht wohlfühlt. Katzen können ihre Zufriedenheit auch anders als mit Schnurren ausdrücken, indem sie ihren Kopf an Ihnen reibt und um Ihre Beine streicht. Geht es der Katze gut, dann sucht sie Ihre Nähe und legt sich gerne auf Ihren Bauch. Sie blinzelt ihren Menschen an und hebt ihren Kopf, wenn Sie die Katze am Kinn streicheln. Ist die Katze krank, gibt es zusätzlich andere typische Verhaltensänderungen:

  • frisst weniger
  • Unsauberkeit
  • schläft mehr
  • Durchfall
  • Erbrechen

Stellen Sie die Katze dann bei einem Tierarzt vor. Findet der keinen Grund, kann die Katze seelische Probleme, eine Depression oder ein Trauma haben. Auch Katzen, die unter Stress stehen, schnurren vorübergehend nicht.

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