Kann man Katzen genau wie einen Hund erziehen? Die Antwort lautet eher nein, denn Katzen sind von Natur aus selbstständiger und nicht darauf geprägt, einem Menschen gefallen zu wollen. Bei Hunden ist das anders. Sie wollen sich einem Menschen unterordnen und ihm dienen. Hunde können sich mehrere Kommandos merken und sich dementsprechend verhalten. Katzen können das auch. Ob sie aber Lust haben, sich daran zu halten, steht auf einem anderen Blatt. Wie also kann sich eine Gemeinschaft von Katze und Mensch gestalten?
Tipps und Tricks
Kitten lassen sich leichter Erziehen als ältere Katzen, die schon ihre Eigenheiten haben. Das Zusammenleben von Mensch und Katze funktioniert nur mit klaren Regeln, die von allen Familienmitgliedern immerfort eingehalten werden müssen. Soll die Katze beispielsweise das Bett meiden, so dürfen auch andere Familienmitglieder die Samtpfote konsequent nicht mit ins Bett nehmen. Widersprüchliche Verhaltensweisen verunsichern die Katze. Unerwünschtes Verhalten kann mit einem klaren „Nein“ kommentiert werden. Dabei ist egal, welches Wort Sie verwenden. Die Katze wird sich den Tonfall merken, der immer gleich sein sollte. Setzen Sie die Katze nach dem „Nein“ an einen anderen Ort. Wenn sie sich beispielsweise ihre Krallen am Sofa gewetzt hat, dann setzen Sie die Katze an den Kratzbaum oder das Kratzbrett. Schärft die Katze dort weiter ihre Kallen, belohnen Sie die Katze mit einem Leckerli oder Streicheleinheiten. Das heißt konkret:
- Nehmen Sie die Katze vom Bett und setzen Sie die Katze auf den angestrebten Liegeplatz, auf das Katzenkissen oder in das Katzenkörbchen
- Pflücken Sie die Katze von den Vorhängen und setzen Sie die Katze zum Klettern auf den Kratzbaum
- Entfernen Sie die Katze aus dem Blumenkübel und setzen Sie die Katze für das Geschäft in das Katzenklo
Die besten kleine Kratzbäume
Im Grunde funktioniert die Katzenerziehung nach dem Prinzip, in dem Sie richtiges Verhalten der Katze bestärken. Schreien Sie die Katze niemals an, denn Katzen haben ein sehr feines Gehör, das minimalste Schwingungen und Stimmungslagen wahrnimmt. Auch Gewalt, wie etwa das Hochheben am Nackenfell, ist tabu. Katzen sind sehr reinliche Tiere. Hat die Katze trotzdem eine Pfütze gemacht, dann tunken Sie die Katze nicht mit der Nase hinein. Forschen Sie nach, warum die Katze plötzlich unsauber geworden ist und stellen Sie die Umstände, die zur Unsauberkeit geführt haben, ab. Vielleicht haben Sie das Katzenstreu gewechselt oder die Katzentoilette steht an einem ungünstigen Platz. Unsauberkeit kann zudem auch das Anzeichen einer Krankheit oder von seelischem Stress sein.
Damit die Katze auf ihren Namen hört, können Sie die Nennung des Namens mit etwas Positivem verbinden. Kommt die Katze dann zu Ihnen, dann loben Sie Ihre Katze ausgiebig, damit die positive Erwartungshaltung verstärkt wird. Dass die Katze auf Ihren Namen hört, kann in brenzligen Situationen oder wenn die Katze zum Tierarzt muss überlebenswichtig sein. Dehnen Sie die täglichen Lerneinheiten nicht zu lange aus und konzentrieren Sie sich auf eine einzige Sache, damit die Katze ihre Aufmerksamkeit nicht zwischen mehreren Sachen teilen muss. Zwingen Sie Ihre Katze zu nichts. Das ist bei der Erziehung der Katze völlig aussichtslos.
Katze das Markieren abgewöhnen
Das ist mehr als ärgerlich: Mit Urin markiert eine Katze ihr Territorium an Wänden und Möbeln. Tut die Katze das kann, dann kann es sein, dass die Katze insgesamt mit ihrer Umgebung unzufrieden ist und deshalb markiert. Sorgen Sie deshalb zuerst dafür, dass die Katze genügend Rückzugsorte hat und schenken Sie ihr Zuwendung. Bei Kitten kann eine Kastration helfen, denn oft sind Sexualhormone die Auslöser für das Markieren. Mit dem Markieren verteilen Katzen Geruchsstoffe, damit sie sich wohlfühlen. Exzessives Putzen und duftintensive Putzmittel können auch eine Ursache sein, dass die Katze markiert. Mit dem Markieren will sie dann den ihr vertrauten Duft wieder herstellen.
Katzen das Vögelfangen abgewöhnen
Hauskatzen jagen Vögel, weil es ein Urinstinkt ist, nicht weil sie Hunger haben. Beaufsichtigen Sie Ihre Katze deshalb zwischen Mai und Juni im Freien, wenn es besonders viele Jungvögel gibt. Eine weitere Möglichkeit, das Vögelfangen abzugewöhnen, sind die Kastration und die Sterilisation. Der Jagdtrieb nimmt danach ab.
Kitten erziehen
Idealerweise übernimmt die Katzenmutter die Sozialisierung der Katzenkinder und zeigt ihren Kindern die wichtigsten Verhaltensweisen: Wie man aus dem Futternapf frisst, wie man sich putzt und auch die Benutzung des Katzenklos. Die meisten Informationen enthält der Katzennachwuchs zwischen der sechsten und der elften Woche. Deshalb sollten Kitten bis zu einem Alter von 12 Wochen bei ihrer Mutter aufwachsen, denn schon die Katzenmutter diszipliniert ihre Kinder, wenn sie es zu wild treiben. Im neuen Heim wird das Kitten erst einmal das Territorium erforschen und seine Grenzen austesten. Schon hier können Sie mit der Verstärkung des positiven Verhaltens arbeiten, damit das Kätzchen lernt, was es darf und was nicht. Gibt es für erwünschtes Verhalten ein Leckerli, wird sich das Kitten schneller daran gewöhnen als eine erwachsene Katze und die Nähe ihrer Bezugsperson suchen. Die wichtigsten Kommandos zum Ermahnen gegen unerwünschtes Verhalten sind „Nein, Pfui oder Aus“, verbunden mit dem Rufnamen des Kitten. Ermahnen Sie das Kitten unmittelbar nach dem unerwünschten Verhalten und loben Sie es, wenn es sein Verhalten ändert. Bricht es sein Tun nicht ab, setzen Sie das Kätzchen an einen anderen Platz.
Wenn Kitten kratzen und beißen
Kätzchen beißen in Ihre Finger oder Zehen nicht als Spiel, sondern es ist der Jagdtrieb, der sie packt. Unterbinden Sie das sofort mit dem Kommando „Nein“ und bieten Sie alternativ ein Katzenspielzeug an. Dagegen, dass Katzen an empfindlichen Möbelstücken karatuen, hilft das Auftragen von Minzöl. Den Geruch mögen Katzen nicht. Zeigen Sie dem Kitten das Kratzbrett oder den Kratzbaum, wo es sich legal seine Krallen schärfen kann und loben Sie es, wenn es die Kratzmöbel benutzt. Bei unerwünschtem Verhalten können Sie das Kitten leicht anpusten. Das ähnelt dem Anfauchen, mit dem sich Katzen untereinander maßregeln. Wenn das nicht hilft, versuchen Sie das unerwünschte Verhalten mit einem Spitzer Wasser aus der Blumen-Sprühflasche oder der Wasserpistole zu beenden. Katzen sind wasserscheu und verbinden das unerwünschte Verhalten mit dem Wasser.
Wie wird das Kitten stubenrein?
Normalerweise lernt der Katzennachwuchs von der Katzenmutter die Benutzung der Katzentoilette. Das neue Zuhause und die neue Katzentoilette können das Kitten aber durcheinanderbringen. Verwenden Sie für Kitten deshalb eine offene Katzentoilette, wo es leicht ein- und aussteigen kann. Zeigen Sie dem Mini-Stubentiger die Toilette und setzen Sie das Kätzchen kurzerhand hinein. Den Vorgang können Sie mehrmals wiederholen. Von Vorteil ist es, wenn Sie das gleiche Katzenstreu verwenden, die das Kitten schon gewöhnt ist. Belohnen Sie das Kitten, wenn es sein Geschäft verrichtet hat.
Kitten an die Transportbox gewöhnen
Das geht leichter als gedacht, wenn Sie die Transportbox mit ins Spiel integrieren. Setzen Sie das Kätzchen in die Box und beginnen Sie das tägliche Spiel von dort mit dem Jagen einer Papierkugel oder eines Bändchens. Richten Sie die Transportbox mit einem Katzenkissen und einer Katzendecke als Katzenhöhle ein, sodass das Kitten darin schläft oder ruht. So wird es die Transportbox mit angenehmen Erlebnissen verknüpfen und das Kätzchen wird darin keine Angst haben.