Sich von der geliebten Samtpfote für immer zu verabschieden, ist ein schwerer Schritt. Besonders dann, wenn die Katze wegen einer schweren Erkrankung eingeschläfert werden soll, ist der Abschied oft der letzte Ausweg.
Den richtigen Zeitpunkt finden
Eine Entscheidung muss immer im Sinne der Katze gefällt werden. Gefühle des Halters spielen nur eine untergeordnete Rolle. Es ist unverantwortlich, nur weil die Katze nicht mehr perfekt ist oder weil durch die Krankheit mehr Arbeit anfällt, die Katze aus dem Leben zu reißen. Wenn eine Katze ein Auge verliert, ist das Leben für die Katze trotzdem noch lebenswert und sie ist munter und hat am Leben ihren Spaß. Anderseits sollten Sie vor dem Leid und den Schmerzen eines kranken Tieres nicht die Augen verschließen. Leidet die Katze große Schmerzen durch fortgeschrittene Erkrankungen, sollte diese Quälerei abgekürzt werden. Es kann sein, dass die Katze ihren Zustand selbst mitteilt, indem sie weniger frisst und trinkt und sie sich in sich selbst zurückzieht. Fragen Sie bei zweifeln, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, ihren Tierarzt um Rat. Er kennt die Katze schon länger und kann den zeitlichen Rahmen besser einschätzen.
Zeichen, dass es der Katze nicht gut geht
Wenn Katzen weniger fressen, verlieren Sie schnell an Gewicht. Sie werden kraftlos und gebrechlich. Der Body-Condition-Score von Katzen reicht von 5 (eine dicke Fettschicht) bis zu 1 (abgemagert mit hervorstehenden Rippen). Der Normalwert für Katzen liegt in der Mitte (Rippen spürbar, aber nicht sichtbar). Ist der Zustand 1 erreicht, ist das Einschläfern eine Erlösung für die Katze. Noch gravierendere Folgen hat das verminderte Trinkverhalten bei kranken Katzen. Wenn Katzen das Trinken verweigern oder nicht mehr selbstständig zum Wassernapf laufen können, werden Giftstoffe nicht mehr ausgeschwemmt. Sie dehydrieren und der Körper vergiftet sich von innen. Ein weiteres Zeichen ist die Sauberkeit. Gesunde Katzen verwenden einen Großteil des Tages auf ihre Fellpflege. Wenn die Katze ihr Fell nicht mehr putzt oder sich selber beschmutzt, sollten Sie mit dem Tierarzt darüber sprechen. Schmerzen zeigen sich in der Körpersprache der Katze an einem unruhigen Zucken des Schwanzes. Kann die Katze aufgrund von Schmerzen nicht mehr schlafen oder ausruhen, sollten Sie über das Einschläfern nachdenken.
Wie läuft das Einschläfern bei einer Katze ab?
Katzen merken vom Einschläfern nichts. Vor dem Einschläfern wird ein Beruhigungsmittel in einen Muskel gespitzt. Dieses bewirkt, dass die Katze tief und fest schläft. Erst dann wird ein überdosiertes Narkosemittel (Barbiturat) in die Vene gegeben. Dieses bewirkt, dass die Katze aufhört zu atmen. Das Herz bleibt stehen. Der Tierarzt stellt den Tod fest. Das zweistufige Verfahren hat sich bereits bewährt. Es treten keine Komplikationen ein und die Katze gleitet sanft hinüber. Allerdings kann die Katze in der letzten Phase Kot oder Harn absetzen oder die Muskeln zucken. Trotzdem merkt die Katze nichts davon, denn sie befindet sich in Narkose. Der zeitliche Rahmen liegt beim Einschläfern zwischen einer Viertelstunde und einer halben Stunde.
Katze einschläfern vorbereiten
Lassen Sie sich beim Tierarzt einen Termin zu Beginn oder am Schluss der Sprechstunde geben, damit unnötige Unruhe vermieden wird. Eventuell ist es möglich, dass der Tierarzt einen Hausbesuch macht, damit die Katze nicht aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen wird. Überlegen Sie sich vorher, ob Sie beim Einschläfern dabei sein wollen und ob Sie jemand zu diesem schweren Gang begleiten soll.
Spüren Katzen das nahende Ende?
Katzenhalter brauchen sich beim Einschläfern keine Sorgen zu machen. Die Katze spürt nichts. Geht es der Katze zuvor allerdings sehr schlecht, bereiten sich Katzen instinktiv auf den Tod vor. Sie verfallen nicht in Panik, sondern sie sondern sich von ihren Mitbewohnern ab und ziehen sich an sichere Schlafplätze zurück. Eventuelle Unruhe kann dadurch hervorgerufen werden, dass die Katze weiß, dass sie sich von ihrem Menschen trennen muss. Lassen Sie die Katze ihre Traurigkeit und Angst nicht spüren. Verhalten Sie sich möglichst normal.
Nach dem Einschläfern Katze
Räumen Sie zu Hause alle Utensilien, die Sie an die Zeit mit Ihrer Katze erinnern, beiseite. So werden Sie nicht ständig mit dem Verlust konfrontiert. Das Aufstellen eines Fotos oder eine Kerze kann beim Abschied nehmen helfen. Gestehen Sie Ihrer Trauer die nötige Zeit zu. Sich zeitnah eine neue Katze anzuschaffen, ist keine gute Entscheidung. Das Zusammenleben mit einer neuen Katze kann niemals so sein wie das Zusammenleben mit der alten Katze, denn jede Katze hat einen anderen Charakter.