Sie möchten gerne eine Katze halten, wissen aber nicht, wie Sie es anstellen sollen? Sie sind Anfänger in der Katzenhaltung und haben bisher weder eine Katze noch einen Hund besessen und Sie möchten gerne alles richtig machen, damit sich die Katze bei Ihnen wohlfühlt? Dann erhalten Sie hier einen Leitfaden zur Katzenhaltung, den Sie vor Anschaffung eines Stubentigers lesen sollten.
Kann ich eine Katze halten?
Fragen Sie vor der Anschaffung Ihren Vermieter, ob das Halten von Haustieren in der Wohnung erlaubt ist. Gibt es in der Familie eventuell Allergien oder lassen Sie alle Familienmitglieder vorab auf eine Katzenallergie testen. Bedenken Sie, dass Katzen ein Alter zwischen zwölf Jahren rund 15 Jahren oder mehr erreichen können und so lange versorgt werden müssen. Wie wollen Sie mit einer Katze Ihre Urlaube planen? Soll die Katze eine Wohnungskatze oder ein Freigänger werden und stimmen dafür die Rahmenbedingungen? Ist Ihre Wohnung groß genug und enthält sie genügend Platz für die Katze? Denn eine Katze braucht Platz zum Herumtollen, einen nicht zu kleinen Kratzbaum, ein Katzenklo an einem ruhigen Ort und eine Stelle, wo Futternapf und Wassernapf bereitstehen. Soll die Katze ein Freigänger werden, dann sollten Sie nicht gerade inmitten der Stadt oder an einer stark befahrenen Straße wohnen. Und haben Sie Zeit, sich um die Katze zu kümmern? Das Kümmern besteht nicht nur aus dem Füttern und aus Streicheleinheiten. Sie müssen sich mit der Katze beschäftigen, Spielen, Aufgaben erfinden und Herumtollen. Langhaarkatzen müssen regelmäßig gebürstet werden. Sie müssen den Futternapf auswaschen und die Katzentoilette sauber halten. Dafür sollten Sie täglich mindestens eine Stunde Zeit zur Verfügung haben. Das Säubern der Katzentoilette dauert in der Regel nicht lange. Danach ist die Beschäftigung mit der Katze angesagt, damit es der Katze nicht langweilig wird. Sie müssen bereit sein, sich auf die Katze einzulassen. Vom kuriosen Benehmen der Katze bis hin zu den Katzenhaaren, die überall in Ihrer Wohnung herumliegen werden.
Erwachsene Katzen vs. Kitten
Spätestens seit Corona und Home Office sind die Preise für Haustiere vom Züchter immens gestiegen. So kann es sein, dass Sie für eine Rassekatze 800 € bis 1000 € und mehr zahlen. Eine Alternative kann eine Katze aus dem Tierheim sein. Dort warten immer große und kleine Fundkatzen und Abgabekatzen auf neue Besitzer. Bereits erwachsene Katzen bringen einige Vorteile mit. Sie sind resozialisiert, stubenrein und kennen das Zusammenleben mit dem Menschen. Sie müssen sich nicht mehr um die Erziehung kümmern. Auf der anderen Seite können erwachsene Katzen, je nachdem, was sie zuvor erlebt haben, verstört und misstrauisch sein. Es kann sehr schwierig werden, ein gegenseitiges Vertrauen für das Zusammenleben aufzubauen. Entscheiden Sie sich für ein Kitten, müssen Sie dem Katzennachwuchs noch alles beibringen. Ein Kitten benötigt mehr Aufmerksamkeit und macht mehr Arbeit als eine erwachsene Katze.
Eine Katze vom Tierheim
Haben Sie sich für eine Katze aus dem Tierheim entschieden, können Sie sich die Katze entweder zu den normalen Öffnungszeiten ansehen oder sich vorab auf der Homepage des Tierheims informieren. Haben Sie sich eine Katze ausgesucht, beginnt die Phase des Kennenlernens, in der Sie die Katze öfters im Tierheim besuchen. Haben Sie sich entschieden, die Katze bei sich aufzunehmen, prüfen die Mitarbeiter des Tierheimes, ob Ihre Wohnung für die Katze geeignet ist. Bei einem positiven Bescheid dürfen Sie die Katze nach Zahlung der Schutzgebühr adoptieren. Nach einiger Zeit erfolgt durch die Mitarbeiter des Tierheims eine Nachkontrolle, ob es der Katze bei Ihnen gut geht.
Soll die Katze ein Freigänger werden?
Wenn Sie einer Katze ein Zuhause geben möchten, müssen Sie wissen, wo die Katze bisher gelebt hat. Eine Katze vom Bauernhof wird sich niemals an das Leben als Wohnungskatze gewöhnen. Gleiches gilt für eine Wohnungskatze, die plötzlich die Option zum Freigänger erhält. Sie wird der neuen Freiheit sehr skeptisch gegenüberstehen und vielleicht niemals eine Pfote vor die Tür setzen. Wohnen Sie in der Stadt, dann ist das Leben für die Katze als Freigänger sehr gefährlich. Wollen Sie der Katze trotzdem frische Luft gönnen, lässt sich ein Balkon mit einem Katzenschutznetz absichern. Auch die Katzenrasse hat auf die Haltung einen Einfluss. So sind einige Rassen mit der Wohnungshaltung durchaus zufrieden. Mit sehr temperamentvollen Katzen werden Sie in der Wohnung jedoch keine Freude haben. Diese Samtpfoten wollen ihren Freiheitsdrang unbedingt ausleben.
Eine oder mehrere Katzen?
Leider werden Katzen oft alleine gehalten. Neue Studien aber zeigen: Katzen sind keine Einzelgänger, sondern sehr gesellige Tiere. Sie sollten möglichst zu zweit gehalten werden. Vor allem dann, wenn der Katzenhalter berufstätig und die Katze den ganzen Tag alleine ist. Bei der Haltung von zwei Katzen ist es unerlässlich, dass sich beide Katzen vertragen. Haben Sie schon eine Katze zu Hause, muss sich diese mit der neuen Katze auseinandersetzen. Nach ersten Rangeleien sollte aber Ruhe einkehren. Entscheidend dafür, ob sich Katzen vertragen, sind mehrere Gesichtspunkte:
- Geschlecht
- Alter
- Rasse
- Charakter
Was braucht eine Katze?
Zur Erstausstattung Katze gehören Futter- und Wassernäpfe, Katzenfutter, eine Katzentoilette, Katzenstreu, ein Kratzbaum und die Schlafgelegenheit. Besonders Kratzbaum und Schlafgelegenheit werden nicht ein ganzes Katzenleben halten, sodass Sie mit Folgekosten rechnen müssen. Zudem brauchen Sie eine Katzen-Transportbox, Katzenspielzeug und besonders bei Langhaarkatzen verschiedene Kämme und Bürsten für die Fellpflege. Die einmaligen Kosten für die Grundausstattung für eine Katze liegen zwischen 150 Euro und 600 Euro, je nachdem, wie hochwertig zum Beispiel der ausgesuchte Kratzbaum ist.
Was kostet eine Katze?
Schon bei der Anschaffung können bis zu 3000 Euro für eine Rassekatze anfallen. Eine Katze aus dem Tierheim kostet durch die erhobene Schutzgebühr zwischen 100 und 150 Euro. Abgabekatzen aus privaten Haushalten oder vom Bauernhof sind oft kostenlos. Die jährlichen Ausgaben für Katzenfutter, Streu, Impfungen und sonstigen Tierarztkosten liegen in etwa bei 700 Euro. Die Gesamtausgaben für ein komplettes Katzenleben summieren sich mit den Jahren auf rund 18 000 Euro.
Vorteile eines Zusammenlebens mit einer Katze
Anders als Hunde behalten Katzen ihre Eigenständigkeit. Sie ordnen sich dem Menschen nicht bedingungslos unter. Katzen haben gerne ihre Ruhe, sind aber auch gerne in Gesellschaft. Sie entscheiden selbst, wenn sie zum Schmusen oder Kuscheln bereit sind. Katzen haben auf Menschen eine beruhigende Wirkung. Die Nähe einer Katze vermittelt ein Gefühl der Geborgenheit. Katzen spüren es sogar, wenn ein Mensch Schmerzen hat und legen sich dann auf diese Stelle, wo die Schmerzen lokalisiert sind. Wissenschaftlich bestätigt ist: Katzen tragen dazu bei, Herz- und Kreislauferkrankungen zu reduzieren und den Blutdruck zu senken.