Katzen atmen bei Anstrengung, Dehydrierung, Fieber und Hitze schneller. Aber auch eine Krankheit kann hinter dem schweren Atmen stecken. Bewahren Sie Ruhe und beobachten Sie Ihre Katze genau. Sind das fress- und Trinkverhalten anders als sonst? Schreckt sie wegen Schmerzen vor Berührungen zurück? Die genaue Beobachtung der Begleitsymptome kann für den Tierarzt hilfreich sein.
Ist das normal oder unnormal?
Eine Katze führt pro Minute in etwa 20 bis 25 Atemzüge aus. Bei großer Aktivitäten oder Anstrengung können es bis zu 60 Atemzüge pro Minute sein. Allerdings sollte sich die Atmung der Katze nach kurzer Zeit wieder auf einem normalen Level einpendeln, denn anders als Hunde hecheln Katzen nicht, wenn sie gesund sind. Die Atmung der Katze können Sie am Heben und Senken des Brustkorbes kontrollieren. Hebt sich der Brustkorb, dann atmet die Katze ein. Senkt sich der Brustkorb, dann atmet die Katze aus. Die Bewegung des Brustkorbes muss ohne Anstrengung erfolgen. Als Krankheitssymptome zählen deswegen eine über längere Zeit beschleunigte Atmung, eine Atmung durch das Maul und das angestrengte Heben und Senken des Brustkorbes. Gehen Sie mit Ihrer Katze bei akuter Atemnot zum Tierarzt, denn es kann ein lebensbedrohlicher Zustand eintreten.
Ursachen für Atemwegerkrankungen bei Katzen
Der häufigste und wichtigste Grund für Infektion der Atemwege bei Katzen ist der Katzenschnupfen, der durch Bakterien (Chlamydien, Bordetella, Mykoplasmen) oder Viren (Calic- oder Herpesvirus) ausgelöst wird. Die gute Nachricht ist: Katzenschnupfen führt nur selten zu Atemnot. Gefährlicher sind Stiche von Insekten, die den Rachen anschwellen lassen. Dadurch kann die Luft nicht mehr ungehindert durch den Kehlkopf strömen und gelangt nicht mehr in die Luftröhre. Des Weiteren können schwere Verletzungen von Brustkorb und Kopf, Schockzustände und Schmerzen eine Atemnot auslösen. Bei Herzerkrankungen sammelt sich Gewebewasser in den Lungen. Die Katze atmet schwerer. Herzerkrankungen lassen sich durch eine konsequente Vorsorge und Behandlung verhindern. Auch Lungenerkrankungen der Katze gehen mit Atemnot einher. Weitere Auslöser sind:
- Allergien: Genau wie Menschen können Katzen auf Hausstaubmilben, Pollen, Futtermittel oder Pilzsporen allergisch sein. Eine Allergie zeigt sich jedoch weniger über Atembeschwerden, sondern eher durch Haut- und Verdauungsbeschwerden.
- Asthma: Durch eine Entzündung der Bronchien hat die Katze Husten, der bis zur Atemnot steigern kann. Eine Milderung bringen Kortison zur Bekämpfung der Entzündung und die Inhalation oder die Gabe von bronchienerweiternden Medikamenten.
- Fremdkörper: Ein steckengebliebener Grashalm oder ein anderer verschluckter Fremdkörper reizt die Luftröhre oder den Kehlkopf. Die Katze würgt, niest oder hustet.
- Parasiten: Lungenwürmer können chronischen Husten auslösen, bleiben aber auch oft unentdeckt, weil sie keine Symptome auslösen. Der Tierarzt kann Lungenwürmer durch eine Stuhlprobe feststellen.
- Polypen: Die gutartigen Schleimhauwucherungen im Rachen oder am Ohrenkanal kommen besonders oft bei jungen Katzen vor. Diese schnarchen dann oder ihnen läuft die Nase. Der Tierarzt kann Polypen leicht unter Narkose entfernen.
Erste Hilfe bei Atemnot der Katze
Prüfen Sie bei plötzlicher Atemnot, ob ein Fremdköper im Rachen der Katze steckt. Eventuell müssen Sie versuchen, diesen zu entfernen. Kühlen Sie Insektenstiche mit einem Eisbeutel oder lassen Sie die Katze an einem Eiswürfel lecken. Breiten Sie den Tierarzt auf ihren Besuch vor, indem Sie ihn vorab anrufen. Regt sich die Katze beim Transport zum Tierarzt auf, kann sich die Atemnot noch verschlimmern.